Wenn man über zweisprachige Erziehung spricht, stoßen Eltern oft über viele Fragen, Hindernisse und einige Probleme. Eltern stellen sich z.B. manchmal die Frage, ob die Sprachentwicklung des Kindes sich verzögern kann. Oft wird auch behauptet, dass bilinguale oder mehrsprachige Kinder einen längeren Zeitraum benötigen, bis sie anfangen zu kommunizieren. Einige Eltern beunruhigt es, wenn das Kind die Sprachen mischt.
Insbesondere bei mehrsprachigen Kindern, bei denen drei oder mehr Sprachen bei der Erziehung mitwirken, taucht auch die Frage auf, welche Sprache am stärksten gefördert werden soll.
Und auch wenn die Eltern schon aufgeklärt sind, sich erkundigt und sich für die mehrsprachige Erziehung entschieden haben, stoßen sie auf Probleme der Umsetzung.
Aber was bedeutet es eigentlich zweisprachig aufzuwachsen?
Für eine erfolgreiche bilinguale Erziehung brauchen Kinder eine soziale Umwelt, in der die Sprache gesprochen wird. Dies kann selbstverständlich durch Verwandte erfolgen, aber nicht zuletzt ist
auch die Wahl eines bilingualen Kindergartens relevant.
Bietet eine zweisprachige Erziehung Vorteile oder eher Nachteile für die Kinder?
Laut einer Studie, die durch Wissenschaftler des Center for Integrative Neuroscience durchgeführt wurde , sind Bilinguale Kinder in vielen Gebieten begabt und haben ein besseres Gehör als einsprachige Kinder im selben Alter. Zweisprachige Kinder waren in der Studie z.B. eher in der Lage, eine Silbe von Störgeräuschen zu unterscheiden, als Kinder, die einsprachig aufwuchsen.
Bilingualität erfordert es, in zwei Sprachen zu denken, sie erkennen und unterscheiden zu müssen. Dieser Prozess führt dazu, dass das Gehirn für alle sprachtypischen Reize aufmerksamer ist.
Kinder, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, entwickeln ein ausgezeichnetes Gefühl für Fremdsprachen.
Im Gegensatz dazu sind manche Wissenschaftler der Auffassung, dass bilinguale Kinder in beiden Sprachen über einen geringeren Wortschatz verfügen und dadurch im Kindergarten oder in der Schule benachteiligt werden.
Sicher ist, dass es eine Herausforderung ist, Kinder zweisprachig zu erziehen, und dass es von den Eltern Mühe, Hartnäckigkeit, Geduld und Kreativität erfordert.
Sprachen sind lebendig und dynamisch. Eltern müssen sich bemühen ein Kind für ihre Muttersprache zu begeistern. Die Entwicklung läuft nicht immer gerade und es gibt Höhen und Tiefen. Kinderliteratur kann dabei eine wichtige Rolle spielen, damit Kinder sich für eine Sprache, eine Kultur oder ein Land interessieren und ihre Neugier für Bücher geweckt wird.
Sei es vor dem Einschlafen, um die Kinder zu beruhigen oder einfach zum Spaß: viele Eltern lesen regelmäßig und gerne ihren Kindern vor.
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